1912 nahm Morihei Ueshiba an einem Programm der Regierung teil und siedelte mit weiteren Mitstreitern auf den nördlichen Teil der Insel Hokkaidō um. Ueshiba setzte sich neben seiner Tätigkeit als Landwirt in den kommenden Jahren für die sozialen Lebensumstände wie verbesserte Wohnbedingungen und den Bau einer Grundschule ein. Während dieser Zeit lernte er den Daitō-Ryū-Meister Sokaku Takeda kennen, bei dem er nach intensivem Training sein Daitō-ryū-Jūjutsu-Diplom erlangte.
Morihei Ueshiba pflegte Freundschaft zu Onisaburō Deguchi, dem Mitbegründer der religiösen Ōmoto-kyō-Sekte. Besonders nach dem Tod seines Vaters am 2. Januar 1920 ließ er sich von Deguchi auf der Suche nach spirituellem Leben leiten. Ueshiba zog zu Deguchi nach Ayabe, wo Deguchi ihn beim Bau eines Dōjōs unterstützte, das als Ursprung für die Ueshiba-Akademie dienen sollte. Ungefähr 1921, nach dem ersten Ōmoto-Vorfall, bei dem Deguchi und weitere Sekten-Anhänger festgenommen wurden, begann Ueshiba seine Übungen mehr spirituell zu gestalten. Er wich immer mehr vom klassischem Stil des Yagyu-ryū und Daitō-ryū ab und entwickelte auf der Basis bewährter Prinzipien seinen eigenen Stil. Offiziell nannte er diesen Stil Aiki-Bujutsu. In der Bevölkerung war er aber als Ueshiba-ryū Aiki-Bujutsu bekannt.
Von dem Zeitpunkt an verfeinerte Morihei Ueshiba seine Kampfkunst bis zu seinem Tode. Die spirituelle Entwicklung trat dabei immer mehr in den Vordergrund und wirkte sich auch auf die Techniken aus, was nicht zuletzt auf diverse einschneidende Erlebnisse zurückzuführen ist. Er änderte den Namen von Aiki-Bujutsu in Aiki-Budō, da das Dō auf in der Kampfkunst enthaltene philosophische Prinzipien hinweist. Ende der 1920er Jahre hielt Ueshiba Kampfkunstkurse in Tokyo ab, wo er in den 1930er Jahren das Kobukan-Dōjō unterhielt. Mit der Beteiligung Japans am Zweiten Weltkrieg zog sich Ueshiba nach Iwama zurück, wo er sich wieder dem Landbau zuwandte und ein weiteres Dōjō eröffnete. Um 1941 fand der Name Aikidō erstmals Erwähnung.
Nach seinem letzten Kriegseinsatz in der Mandschurei entwickelte sich Morihei Ueshiba zu einem sehr friedfertigen Menschen. Eine Haltung, die auch in die Philosophie des Aikidō einfloss. Morihei Ueshiba, auch als Ō Sensei (翁先生) bekannt, verstarb am 26. April 1969 im Alter von 86 Jahren in Iwama.
Quelle: Wikipedia.org
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